Zunächst ist es wichtig zu wissen, was ein MPU-Begutachter ableitet, wenn er Ihre Vorgeschichte mit Ihren Delikten sieht: Hinter jedem aktenkundigen Delikt steht in der Regel eine größere Anzahl von Fehlverhalten. Anders gesagt: Sie hatten einfach Glück, nicht bei jedem Fehler, den Sie in der Vergangenheit gemacht haben, erwischt zu werden! Der MPU-Psychologe geht davon aus, dass es eine große Dunkelziffer gibt - Fehlverhalten also, das nicht geahndet worden ist.
Beispielsweise hat jemand in seiner Vorgeschichte sechs Delikte innerhalb von fünf Jahren stehen: Mehrfach zu schnell gefahren, einmal verbotswidrig rechts überholt, einmal Nötigung im Straßenverkehr. Die gängige Meinung dazu wäre: "Das ist doch gar nicht so schlimm, wenn man in fünf Jahren in sechs Fällen die Verkehrsregeln missachtet."
Wie sieht das jedoch der Verkehrspsychologe, dem man dann bei der MPU gegenüber sitzt? Der entscheidende Punkt ist, dass unser „Beispielmensch“ nicht sechs mal die Verkehrsregeln missachtet hat, sondern dass er sechs mal in fünf Jahren erwischt worden ist, als er die Regeln nicht eingehalten hat. Deshalb nimmt jeder MPU-Psychologe bei einer entsprechenden Vorgeschichte an, dass der Betreffende viel häufiger als es in der Akte steht ein Fehlverhalten an den Tag gelegt hat.
Deshalb wird von Ihnen beim MPU-Gespräch erwartet, dass Sie sich ehrlich zu ihren Fehlern bekennen – nicht nur zu denen in der Akte!
Wichtig ist, grundsätzlich über seinen bisherigen Fahrstil und die Einstellung zum Autofahren nachzudenken, etwas zu verändern und dies positiv "rüberzubringen".
Im Rahmen unserer individuellen MPU-Vorbereitung im Raum Ravensburg / am Bodensee besprechen wir mit Ihnen, wo und wie Sie einerseits selbstkritisch und einsichtig sein müssen. Ferner klären wir, bei welchen Themen Sie andererseits im MPU-Gespräch selbstbewusst auftreten sollten.